TEUFELSBRÜCKE


Ein seltenes Beispiel alter Tiroler Holzbautechnik ist die 1876 erbaute Teufelsbrücke. Die Brücke überspannt die tief eingeschnittene Klamm, durch die der Tuxer Bach fließt - direkt neben unserem Haus!

 

 

DIE SAGE:

 

Als bei Finkenberg noch keine Brücke über die Schlucht des Tuxerbachs führte, waren die Zeiten für Bauern und Händler schwierig. Da gab es nur einen Weg übers Tuxerjoch nach Schmirn und den übers Geiseljoch nach Weer. Darum entschlossen sich die Leute, einen Steg über den Bach zu legen. Das war allerdings leichter gedacht als getan, denn die Schlucht war breit und mit dem damaligen Handwerkszeug nicht leicht zu überbrücken. Nach stundenlangem Sinnieren ließen die Zimmerleute ratlos die Köpfe hängen. Sie wollten schon aufgeben, als plötzlich der Teufel unter ihnen stand. "Ich bau' euch heut' Nacht eine Brücke", versprach er, "aber der Erste, der drübergeht, gehört mir - als Lohn für die Arbeit." Da gab es ringsum betroffene Gesichter. Bis sich ein pfiffiges Bäuerlein zu Wort meldete und meinte, der Teufel möge nur bauen, das mit dem Lohn bringe es schon in Ordnung. So ging man auseinander.

 

Als die Leute am nächsten Morgen zur Baustelle kamen, spannte sich tatsächlich eine hölzerne Brücke über die Schlucht. Wer aber sollte sich nun freiwillig opfern? Da tauchte das Bäuerlein mit einem zaundürren Ziegenbock auf und trieb das Tier mit einem Fußtritt auf die Brücke. Kaum war er in der Mitte des Stegs angekommen, brauste der Teufel durch die Luft daher, packte den Geißbock bei den Hörnern und fuhr mit ihm durch die Schlucht geradewegs zur Hölle. Zur Erinnerung an den Erbauer erhielt die Brücke den Namen "Teufelssteg".

 

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 128